Hundemarkengeräusche und mehr

Hundemarkengeräusche und mehr

Das ständige Geklimper der Hundemarken kann schon echt nerven. Für viele Menschen ist es einfach nur störend, für Hunde ist es mehr als das. Wie ein Tinnitus begleitet es sie permanent während der Gassirunde und das in einer Lautstärke, die für uns Menschen kaum vorstellbar ist. Aber damit nicht genug – viele Hunde sind bereits auf Grund der Markengeräusche eines Artgenossens extrem früh in Alarmbereitschaft. Vor allem bei sehr reizempfindlichen, ängstlichen und unsicheren Fellnasen sowie Jagdhundrassen, ist das deutlich zu beobachten.

Zugegeben, als ich damals nach einer Hundemarken-Befestigung suchte, war meine Motivation zunächst folgende: Mich nervte das Geklimper. Mich nervte es, dass man die Marken nicht ordentlich am Geschirr befestigen konnte. Mich nervte es, dass ich Charly zusätzlich zum Geschirr, ein mit den Marken bestücktes Halsband anlegte. Und ich war hilflos mit diesem überdrehten, extrem außenfokussierten und reizempfindlichen Hund, der deutlich sichtbar auf alle möglichen (für mich) kaum wahrnehmbare Geräusche reagierte. Letzteres lief erst einmal darauf hinaus, dass ich Charly das Tragen jeglicher Hundemarken ersparte.

Mit den Marken in der eigenen Tasche, hatte ich während Charlys Freilaufzeiten allerdings ein semigutes Gefühl und so beschäftigte ich mich verstärkt im Internet mit dem Thema Hundemarkengeklimper und suchte nach einer für mich/uns passenden Marken-Befestigungslösung. Erst ab diesem Zeitpunkt und im Zuge meiner Ausbildung zur Hundepsychologin, wurde mir wirklich bewusst, wie sich unsere Hunde mit dem ständigen Begleitgeräusch der Marken fühlen mussten.

Nachdem ich meine Suche nach einem passenden Produkt für die Hundemarken erfolglos beendet hatte, nahm die Idee etwas eigenes zu kreieren, immer mehr Gestalt an. Monate und zahlreiche Handmuster später, war ich endlich mit dem Ergebnis zufrieden. Charly und ich waren ab sofort, trotz Hundemarken am Geschirr, geräuschlos und natürlich still unterwegs :-). 

Mission erledigt – hier sollte mit meiner ganz eigenen Hundemarkenlösung eigentlich Schluss sein. Doch diese Lösung blieb in meinem Mensch-Hund-Umfeld nicht lange unentdeckt und erste Nachfragen für andere Hunde kamen. So unordentlich und unausgereift konnte und wollte ich das Ganze allerdings nicht weiterreichen. Im Internet stieß ich parallel immer wieder auf Foren, in denen das Thema "Hundemarkengeräusche und passende Produkte zur Abhilfe" diskutiert wurde. Und ich bemerkte, dass sich all meine Produktansprüche mit denen zahlreicher anderer deckten. Das war für mich genug Antrieb, um über eine kleine Produktion meines Artikels nachzudenken.

Über die komplette Humabu-Entwicklung, die Materialauswahl, die damit verbundenden Hürden und mehr, berichte ich in einem meiner nächsten Beiträge.

Für den ein oder anderen bleibt vielleicht noch die Frage, wie viele Marken braucht der Hund? In den meisten deutschen Gemeinden ist die Steuermarke nach wie vor Pflicht. Somit wäre das vermutlich bei vielen auch Marke Nr. 1. Ich bestückte damals den Humabu zusätzlich mit der Tasso-Plakette. Diese ersetzte ich dann allerdings schnell durch eine eigene mit Namen und Telefonnummer. Haustierregister, Tierheim, Tierarzt zum Chipauslesen – das sind alles absolut wertvolle Anlauf- und Hilfestellen, wenn der eigene Hund einmal verloren geht. Aber geht es nicht doch am schnellsten, wenn jemand anruft und sagt: "Mir ist gerade ein Hund Namens Lumpi zugelaufen und Ihre Nummer stand auf seiner Marke"!?

 

Text: Sandra Ullrich, Foto: © Ines Hasenau - stock.adobe.com

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